Bei Frauen im gebärfähigen Alter hat Adipositas mit einer Häufigkeit von 40 % in den
westlichen Industrieländern in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Dieser
rasante Zuwachs ist innerhalb der letzten zwei Generationen aufgetreten, was eine
genetische Veränderung unwahrscheinlich macht. Als Ursachen gelten die erhöhte Energiedichte
der Nahrung, die übermäßige Nahrungsaufnahme und die reduzierte Bewegung in der Bevölkerung.
Mittlerweile gibt es aber auch Hinweise darauf, dass die Lebensgewohnheiten im Erwachsenenalter
nur teilweise an dieser Situation schuld sind. Das Risiko, im späteren Leben an Adipositas
oder einem metabolischen Syndrom zu erkranken, wird u. a. bereits im Rahmen der so
genannten fetalen Programmierung in utero bzw. im frühen Säuglingsalter mitentschieden.
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Anschrift der Autorin:
Dr. med. Julia Knabl
Klinikum Innenstadt der LMU
Perinatalzentrum
Maistr. 11
80337 München
Email: Julia.Knabl@med.uni-muenchen.de